Mit dem Gleitschirm zum Freeriden: Genau das richtige Abenteuer für die beiden Schweizer Extrem-Skifahrer Jérémie Heitz und Sam Anthamatten. Die perfekten Schnee- und Windverhältnisse Ende April lassen die Wahl der zwei Freunde auf die Region um das Berner Oberländer Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau fallen. Gleich der erste Zug früh morgens auf das Jungfraujoch (3463 m) gehört ihnen. Mit den Skis auf dem Rücken geht es zwei Stunden lang weiter auf den 4110 m hohen Mönch. Neuschnee fordert die Athleten zwischenzeitlich ordentlich heraus. Bis zu den Hüften sinken sie ein und kommen nur unter Anstrengung vorwärts. Am Mönch Gipfel angekommen lockt bereits die perfekt eingeschneite Eiger-Westflanke mit ihrer 1700 Höhenmeter Freeride-Abfahrt. Wind-Check? Passt. Los geht's zum Eiger!
Die beiden Extremsportler bahnen sich fliegend ihren Weg zum Eiger. 60 m unter dem Gipfel landen sie auf ihren Skis ein. Die Abfahrt runter zur Station Eigergletscher beflügelt sie nur noch mehr. Unten angekommen wandern die Blicke schon wieder die Nordflanke des Mönchs hoch. Ein Blick in die Augen des anderen genügt, sie denken das gleiche. Kurz darauf sitzen sie wieder im Zug Richtung Jungfraujoch. Die Line, die sie vorher am Mönch ausgemacht haben, erreichen sie vom Jungfraujoch aus wieder easy mit dem Gleitschirm. Der zweite Flug des Tages zum Gipfel verläuft erneut nach Plan und sie erreichen den Einstieg der angepeilte Line. Die Scheebedingungen sind hier sogar noch besser, dank der Ausrichtung nach Norden. Pulverschnee im April? Einfach grandios!
Jérémie und Sam gehören zu den weltweit bekanntesten Freeridern. Sie prägen die Szene seit Jahren mit einem neuen Stil, Steilwände mit sehr hohem Tempo ohne Unterbrechung zu befahren. 2016 hat Jérémie mit der Unterstützung von Sam 15 der steilsten Abfahren in den Alpen bewältigt. Daraus ist der Film-Klassiker La Liste entstanden. Später haben sie diesen Stil auf weitere Steilwände im Himalaya und in den Anden übertragen. Heute setzen Jérémie und Sam immer mehr auf den Gleitschirm als Mittel zum Zweck, was ihre Karriere im wahrsten Sinne des Wortes beflügelt und die Grenzen des Möglichkeiten völlig neu definiert.
Jérémie Heitz ist bekannt als einer der schnellsten Freerider der Welt. Im Jahr 2016 hat der Schweizer Ski-Profi eine Liste der berühmtesten Steilwand-Abfahrten der Alpen abgehakt, meist von Gipfeln über 4.000 m. Im "Freeride-Stil" erreichte er dabei Geschwindigkeiten von teilweise über 100 Stundenkilometern. Dies wurde in dem berühmten Film "La Liste" dokumentiert. Bei seinem aktuellsten Projekt "Everything or Nothing" hat er diesen Stil auf Steilwände in den Anden und dem Himalaya übertragen und über 6000 m hohe Berge erstbefahren.
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