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Die Magie des schwarzen Spiegels

Eislaufen auf 1797 m

Eine malerische Bergwelt und dichte Lärchenwälder, gekrönt von einem blauen Bergsee, der die ganze Szene fast unwirklich erscheinen lässt. Doch es gibt ihn wirklich: Den Silsersee im Schweizerischen Oberengadin. Als Gleitschirmpilot und Bergführer kennt Romano die Landschaft aus jeder Perspektive. Der Bergsee bietet nicht nur Outdoorsportlern unzählige Möglichkeiten, sondern fasziniert seit jeher die Menschen. Wo die einzigartigen Reflexionen des Wassers im vorletzten Jahrhundert Friedrich Nietzsche zu Gedichten inspirierten, inspiriert der gefrorene See mit seinen einzigartigen Eisgebilden in diesem Jahrhundert vor allem Eisläufer, Eissegler und Fotografen zu unvergesslichen Erlebnissen. Einen Gleitschirmpiloten auf Schlittschuhen sieht man dagegen eher selten.

Eiskaltes Phänomen

Bei Minusgraden und anhaltend schönem Wetter zeigt der See seine magische Seite: Das Schwarzeis. Über Tage vollbringt der See sein Naturschauspiel, wenn er die einzigartigen Muster formt, bis er schliesslich zu einem schwarzen Spiegel erstarrt. Auf 1797 m entsteht eine surreal anmutende Kulisse aus glasklarem Eis. Wenn das Eis schon dick genug, aber noch unberührt ist, geht Romano am liebsten auf den See. Eislaufen in dieser atemberaubenden Umgebung ist für viele ein Bucketlist-Moment. Romano geht noch einen Schritt weiter und nimmt sein liebstes Sportgerät mit aufs Eis: Seinen Gleitschirm.

Wenn das Wasser erstarrt

Der vereiste See zieht die Eisläuferinnen und Eisläufer der Region immer wieder magisch an. An einem sonnigen Morgen im Februar zeigt sich der Silsersee wieder von seiner schönsten Seite. Das Wasser hat die Transformation zum schwarzen Spiegel gerade vollendet. Der Wind weht mit 10 km/h leicht über den See. Perfekte Bedingungen, um etwas Neues auszuprobieren. So packt Romano seine Schlittschuhe und seinen 19 Quadratmeter Gleitschirm ein und macht sich auf den Weg.

„Der See ist oftmals nicht vollständig zugefroren und auch nicht überall gleich dick. Kennt man den See nicht gut, ist es ratsam sich vor Ort zu informieren und eine Schwimmweste zu tragen.“

Romano Salis

So weit der Gleitschirm trägt

Durch seine Erfahrung und Beobachtung weiss Romano genau wo das Eis dick genug ist und wo sich gefährliche Stellen befinden. Vor ihm liegt ein vier Quadratkilometer grosser schwarzer Spiegel, den er an diesem Morgen ganz für sich allein hat. Viel zu schön, um diesen Moment nicht festzuhalten. Romano lässt er seine Drohne aufsteigen und betritt das Eis. Vor der einmaligen Kulisse der Engadiner Berge lässt er sich vom Wind treiben und dreht in der Ruhe des frühen Morgens seine Runden über den See. Einzig das Geräusch der Kufen auf dem Eis verhallt hinter ihm. Momente wie dieser zeigen, dass den Kombinationsmöglichkeiten von Paragliding und anderen Outdoorsportarten kaum Grenzen gesetzt sind.

"Mit leichtem Wind schafft man durch den geringen Widerstand der Kufen schnell 50 km/h. Wie beim Kiten kann man seine Runden drehen und aufkreuzen."

Romano Salis

Romanos Ausrüstung

Mehr über Romano

Romano Salis

Romano ist Bergführer und passionierter Gleitschirmpilot aus dem Schweizerischen Engadin. Er kombiniert am liebsten Hike & Fly mit ausgedehnten XC Flügen.