Am 2. Juli 2019 fieberten hunderttausende Menschen in Südamerika einem seltenen Naturspektakel entgegen. Genau um 16.49 Uhr schob sich in Chile der Mond zwischen Sonne und Erde. Eine totale Sonnenfinsternis entstand. Von diesem einzigartigen Naturphänomen brachte Victor „Bicho“ Carrera spektakuläre Bilder mit. Keiner kam im entscheidenden Moment der Sonne so nah wie der 23-jährige Gleitschirmflieger.
„Es war meine erste Sonnenfinsternis“, berichtet der junge Chilene begeistert. In dem Moment, als sich der Mond vor die Sonne schob, war es ganz still, dunkel und kalt. „Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl da oben, es war ein irres Erlebnis“. Gut, dass Bicho vorher nicht wusste, was ihn erwartete. „So war ich erst im entscheidenden Moment aufgeregt.“ Er hatte nur zweieinhalb Minuten Zeit, um sich oben am Himmel mit seinem Schirm richtig für die Kamera zu positionieren.
Erlösung, als der Teamleiter vom Boden meldete: „Bicho, we got it.“ Sofort fiel alle Anspannung von ihm ab, die sich über Tage und Wochen aufgebaut hatte: die Reise von Europa nach Chile, fünf Tage Suche nach dem richtigen Startplatz, der schließlich in dem ehemaligen Bergwerksort Condoriaco gefunden wurde, unzählige Testflüge, zweieinhalb Minuten für das Shooting, der volle Einsatz des gesamten Teams. Uffffff. „Aber das Ergebnis passte“. Dieser Tag war wie kein anderer. Für ein paar Minuten war Bicho ins Zentrum der Sonne geflogen.
Bicho Profipilot verbringt den Südhalbkugel-Sommer in seiner Heimat Chile und betreibt dort ein Tandem-Business. Im Nordhalbkugel-Sommer lebt er in Europa und bestreitet den Acro-Weltcup. In der Saison 2019 belegte er den zweiten Schlussrang der Worldcup-Gesamtwertung.
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